Kirchort: Balduinstein St. Bartholomäus
Der Erzbischof Balduin von Trier und kirchliches Leben gehören eng zusammen. Eine kirchliche Gemeinde entwickelte sich aus kleinsten Anfängen. Zuerst gehörten die Einwohner unseres Ortes zur Kirche in Habenscheid. Die Bewohner von Hausen gehörten zur Kirche in Freiendiez. Eine Kapelle in der Burg Balduin, der heutigen Ruine, wurde am 19. April 1430 zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria und des Apostels Matthias geweiht. Die heutige Marienglocke der Pfarrkirche stammt noch aus der damaligen Zeit. 1564 wurde im Nassauer Land die Reformation eingeführt. Balduinstein geriet in eine insulare Lage. Alle Nachbardörfer wurden evangelisch. Dies bewog Trier, Balduinstein zur eigenen Pfarrei zu erheben. Am 5. März 1566 wurde die Anlage eins Friedhofes "vor den Ort" befohlen. 1776 wurde im Dorf eine neue Pfarrkirche gebaut, die jetzige Kirche St. Bartholomäus, da die Matthiaskapelle sowie die Burg mehr und mehr verfieIen. Zur der Zeit des Kulturkampfes von 1871 bis 1878 (protestantisches Preußen gegen die katholische Kirche Deutschland) war Balduinstein im Bistum Limburg der einzige Ort, dessen Pfarrstelle nicht mehr besetzt werden durfte. Die Eingriffe des Staates in die kirchliche Sphäre wurde immer schärfer. Die Versöhnung von Kirche und Staat kam erst, als Bismarck den Versuch aufgab, die staatliche Herrschaft über die Kirche zu erzwingen. Ein schwerer Brand vernichtete 1886 eine großen Teil der Kirche und ihre Ausstattung. Damals wurde das gotische Chor angebaut. Die neugotischen Seitenaltäre und eine Kanzel wurden errichtet. 1942 läuteten letztmalig drei Glocken zum Gottesdienst. Die beiden größeren Glocken mussten abgeliefert werden und wurden eingeschmolzen. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche, besonders die Sakristei, am 22. Februar 1945 durch zwei Fliegerbomben sehr schwer beschädigt. Die Bomben fielen auf die Straße und zerstörten die Sakristei und das gegenüberliegende Haus Weingart. Der Schutt in der Kirche lag einen Meter hoch. Die Kirche wurde notdürftig wiederhergestellt. An- und umgebaut wurde die Kirche 1057/58. Von 1953 bis 1986 war Pfarrer Dr. Link unser Seelsorger. Fast 40 Jahre nach Kriegsende konnten 1984 zwei neue Kirchenglocken "Pax" und "Bartholomäus" das Geläut wieder vervollständigen. Die kleine Glocke "Maria" ist nun schon 500 Jahre alt. 1989 wurde der Innenraum der Kirche zur Großbaustelle für eine umfangreiche Kirchenrenovierung. Dabei fand Pfarrer Dr. Geis die Konsekrationsurkunde. Demnach erfolgte die Altarweihe am 24. August 1776 durch Abt Martin von Schönau. Am 24 August 1989 weihte Weihbischof Kampe den neuen Zelebrationsaltar.
Ortschaften
Zum Kirchort gehören die katholischen Christen der Orte:
- Balduinstein
- Cramberg
- Steinsberg
- Wasenbach